Heute möchte ich ein eher unangenehmes Thema ansprechen: den Tod. Und die Konsequenzen. Das macht niemand gerne, auch ich nicht. Aber wichtiger als meine Angst, mich mit meinem Ableben zu beschäftigen, ist mir die Sicherheit meiner Tochter. Die finanzielle Absicherung bei Co-Eltern ist etwas anders als bei Paaren, denn Erbe ist nicht der Partner, sondern in den meisten Fällen das Kind. Es sei denn, ihr regelt das anders.
Oh, Weihnachten, das Fest der Familie. Oder eher das Fest der Fallstricke. Ist es in einer ganz normalen Familie schon fast unmöglich, die Feiertage harmonisch hinzubekommen, so ist es in Familien, die etwas weniger klassisch aufgebaut sind, eine mindestens genauso große Herausforderung. Oder eben eine noch viel größere. Weihnachten in getrennt lebenden Familien kann von harmonisch bis höllisch so ziemlich jede Ausprägung annehmen.
Mit so einer absurden Situation wie dieser konnte keiner rechnen. Vorbereitet war also niemand. Auch ich nicht, die ich sonst wirklich jedes kleinste Detail im Voraus plane. Die Unsicherheit war für mich anfangs kaum auszuhalten. Besonders schwierig war für mich die Anfangszeit, wir waren insgesamt 5 Wochen, nicht am Stück, aber immer mal wieder in Quarantäne, da sich durch die Flüge Erstkontakte ergeben haben. So groß war der Unterschied gar nicht, meine Tochter geht nicht in die Kita, hat ihre Freunde aber schmerzlich vermisst. Trotzdem ist eingesperrt sein kein Spaß, es macht etwas mit der Seele.
Meine Tochter und ich wohnen alleine. Und wenn sie beim Papa ist, leben die beiden auch alleine. Gerade in so verstörenden Zeiten wie der Coronakrise mache ich mir manchmal schon Gedanken, was passiert, wenn mir etwas passiert. Es muss ja nicht gleich das Schlimmste sein, aber in der Dusche ausgerutscht sind wir doch alle schonmal. Und in dieser Situation ist hier kein zweiter Erwachsener. Unserem Papa geht es genauso, er ist noch eher der besorgte Typ als ich, deshalb habe ich mir sowas wie einen Notfallplan für Kinder von Alleinerziehenden ausgedacht.
Gemeinsam erziehen ist nie leicht. Auch das beste Paar, das sich in allem total einig war, wird irgendwann merken, dass das nicht so einfach ist. Wo der eine mit Engelsgeduld lächelnd eine Situation aushält, hat der andere mit einem Puls von 180 schon die Axt in der Hand. Ist so. Gemeinsam erziehen als Co-Eltern ist […]
Wie wirkt sich der neue Partner auf die Co-Elternschaft aus? Eigentlich gar nicht. Die Männer kennen und mögen sich, der Papa freut sich, dass es mir so gut geht. Eifersucht auf den neuen Partner? Fehlanzeige. Warum auch. Da er nicht so oft da ist, gibt es hier auch kein Gerangel um einen Platz im Leben meiner Tochter.
Einmal im Jahr machen wir Familienurlaub. Co-Familienurlaub bzw. dieses Jahr sogar Patchwork Urlaub. Für die Kleine ist das immer eine Ausnahmesituation, da sie Mama und Papa normalerweise getrennt erlebt, maximal einen Nachmittag verbringen wir mal zusammen, aber nicht mehrere Tage. Dieses Mal war es besonders spannend, denn mein neuer Partner hat uns auch noch besucht. […]
Ein komisches Gefühl ist das. Sehr komisch, sehr anders, sehr neu und ein bisschen schön. Schön, weil ich weiß, sie ist in guten Händen. Schöner, weil ich weiß, sie ist bei der Person, die sie genauso liebt wie ich. Noch schöner, weil ich weiß, dass sie sich sicher und geborgen fühlt und es gar nicht soooo schlimm findet, dass ich jetzt gerade nicht bei ihr bin. Und am schönsten, weil ich endlich mal wieder nach sehr langer Zeit meine Ruhe habe.
Aber was mich besonders freut ist, dass sich die Beziehung zu ihrem Vater dramatisch vertieft hat. Nicht nur, dass sie neulich morgens aufwachte, sich aufsetzte und Papa sagte, sie freut sich jetzt auch richtig, wenn er vorbeikommt. Bei jedem Klingeln ist sie enttäuscht, wenn es nicht Papa ist. Hört sie seine Stimme, schießt sie um die Ecke, um ihn zu begrüßen. Wirft ihre kleinen Arme um seinen Hals und ich sehe, wie er heimlich mit den Tränen ringt vor Freude.
Der erste Geburtstag ist etwas ganz Besonderes. Für mich fing die Aufregung schon Freitag an, mit ziemlich viel backen, putzen, aufräumen und dekorieren. Eigentlich war ich ganz entspannt und wollte gar nicht so viel Aufstand machen. Eigentlich. Naja.