Wie heißt denn nun euer Familienmodell? Warum sagst du immer Co-Elternschaft statt Co-Parenting?
Dazu möchte ich ein bisschen was erklären, denn es ist mir ganz wichtig, dass Frauen, die auf der Suche nach einem anderen Familienmodell sind, Begriffe haben, die sie googeln können. Denn nur wenn du genau weißt, was du suchst, wirst du Antworten finden.
Finde deine Peer Group
In meiner und Katharina Horns ➡ Definition der Solomutter, die die Co-Mama mit einschließt, haben wir schon deutlich gemacht, wie wichtig es für Menschen ist, sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Als Solomutter in einer Co-Elternschaft oder Co-Mama fühle ich mich gut definiert und in eine Gruppe aufgenommen. Worin der Unterschied besteht, liest du im Artikel ➡ Unterschied zwischen Solomama und Co-Mama. Hier noch einmal die Definition:
Solomutterschaft bezeichnet die Familienform einer Frau*, die einen alternativen Weg der Familiengründung wählt. Dabei trifft sie allein diese Entscheidung, unabhängig davon, ob sie sich in einer Partnerschaft befindet oder nicht. Sie entscheidet sich dafür, nicht mit dem biologischen Vater in einer festen Partnerschaft zu leben. Das Kind wird entweder durch Geschlechtsverkehr oder durch eine Samenspende gezeugt, die sowohl von einem anonymen Samenspender, einer Samenspende von einer Samenbank, einer offenen Privatspende, als auch von einem Co-Vater oder einem Väterpaar kommen kann. (Horn & Sutholt, 2021).
Und wie definiert sich eine Co-Mutter?
Eine Solomutter in Co-Elternschaft oder Co-Mama hat sich unabhängig von einem festen Partner dazu entschieden, eine Familie zu gründen. Gezeugt wird das Kind nicht von einem Samenspender, sondern von dem designierten Co-Vater. Dieser ist bereit, am Leben des Kindes in seiner Vaterrolle teilzunehmen, eine feste Partnerschaft mit der Mutter ist nicht vorgesehen. Die Intensität des Kontaktes wird von den Co-Eltern im Vorhinein besprochen. Die Aktivität des Vaters reicht von dem Kind bekannt sein mit wenig Umgang ohne Pflichten und Rechte (Onkelrolle) bis zum gleichberechtigten Elternteil im Wechselmodell mit geteiltem Sorgerecht, finanziellen Pflichten und Unterhalt. Dem Kind ist er immer als der Vater bekannt.(Horn & Sutholt, 2021).
Warum also Co-Elternschaft und nicht Co-Parenting?
Als ich angefangen habe, mich mit diesem Familienmodell zu beschäftigen, gab es noch nicht viel dazu im Netz. Es gab zwar schon ➡ familyship.org, aber viel mehr Informationen waren nicht zu finden. Damals war der Begriff wirklich eher Co-Parenting, so wie es im englischen Sprachraum genutzt wird.
Dort bezeichnet der Begriff Co-Parenting zwar auch unser Familienmodell, aber es ist auch die Bezeichnung für getrennte Eltern, die nach der Trennung trotzdem gemeinsam die Kinder großziehen. Und genau das ist das Problem, der englische Begriff schickt dich zu englischen Websites und du bekommst nicht die Antworten, die du suchst. Schau dir dazu gerne den englischen ➡ Wikipedia Eintrag zu Co-Parenting an.
Mittlerweile ist das Familienmodell in Deutschland so bekannt und in der Presse vertreten, dass du auch mit dem Begriff Co-Parenting zum Ziel kommst und die Informationen findest, die du wirklich brauchst. Aber wenn du in die sozialen Medien gehst, auf Instagram oder Pinterest, wirst du unter Co-Parenting hauptsächlich Beiträge über den Kampf von getrennten Eltern gegeneinander finden. Co-Parenting with a Narcissist ist sicher ein sehr wichtiges Thema, aber dir hilft das auf dem Weg in eine Co-Elternschaft erstmal nicht weiter.
Feststehende Begriffe liefern dir gute Informationen
Wenn du also verlässliche und passende Informationen auf deinem Weg zum Wunschkind suchst, dich mit verschiedenen alternativen Familienmodellen auseinandersetzen möchtest, dann hilft dir der Begriff Co-Elternschaft sicher eher weiter als Co-Parenting.
Wie siehst du das? Lieber deutsch oder englisch suchen? Schreib mir deine Meinung in die Kommentare.
