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Ich befinde mich schon länger auf der Reise zu Less Waste und weniger Verschwendung und wo geht das leichter als in der Küche? Wir produzieren wahnsinnig viel Abfall, zum Glück mittlerweile hauptsächlich Bioabfall. Gemüse bekommen wir einmal die Woche in einer Gemüsekiste vom Bauernhof in Brandenburg, das erspart schon viel Plastik. Aber einmal den Rewe betreten und schon ist der Plastikmüll voll, ich hasse es. Daher versuche ich immer mehr selber zu machen, besonders in Coronazeiten beschäftigt das mich und das Kind. Kuchen und Plätzchen haben wir jetzt auch erstmal genug gehabt.
Orangen trocknen war unser letztes Rezept dieses Jahr. Mit getrockneten Orangenscheiben kannst du wirklich eine Menge anstellen. Orangenpulver machen zum Beispiel, ein wunderbares Gewürz, das ich wirklich jedem empfehlen kann. Wir haben schon Zitronen-, Limetten- und wie gesagt Orangenpulver gemacht.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Meine Tochter liebt es, Orangen in der Mitte durchzuschneiden, dann auszulutschen und den Saft auszupressen. Übrig bleiben 3/4 des Fruchtfleisches und das hat mich wirklich genervt. Also habe ich mal gegoogled, was man damit so machen kann und siehe da: dass die Schalen von Zitrusfrüchten gut schmecken, weiß wohl jeder, der schonmal eine Zitrone mit der Reibe malträtiert hat. Aber auch das weiße Zeug, das mich an Orangen so ekelt, ist super gesund, denn es enthält viele Ballast- und Bitterstoffe. Die Schale selber enthält Öle und Vitamine, ebenfalls gesundheitsförderlich. Und ich schmeiße die weg. Jetzt nicht mehr.

Die getrockneten Orangenscheiben kannst du als Deko nutzen, sie riechen wunderbar weihnachtlich und sehen toll aus. Aber auch trockene Limetten machen sich auf einer sommerlichen Tafel ganz hervorragend. Die Scheiben kannst du so essen, durch die Schale und das Weiße sind sie etwas bitterer aber köstlich. Die meisten Rezepte arbeiten mit Zucker, aber das finde ich überflüssig. Ich versuche meistens, gesunde Snacks und Süßigkeiten für mein Kind zu zaubern.
Nach dem Orangenmassaker meiner Tochter sehen unsere Orangen aber eher so aus:

Sie schmecken aber nicht weniger lecker. Du kannst die getrockneten Orangen wie gesagt zu Pulver mahlen und dann aufs Müsli oder den Joghurt oder den Salat streuen. Ich habe in das pure Orangenpulver ein bisschen Vanille gemischt, köstlich. Mein Zitronenpulver schmeiße ich ins Linsenwasser, ein Genuss. Und streue es auf so ziemlich jedes Essen. Vermischt mit Salz und Pfeffer oder Chili bekommst du ein frisch-scharfes Gewürzsalz, vermischt mit Zucker wird aus Zitronenpulver eine frische Limonade oder Orangenzucker versüßt deine Desserts. Die Liste der Einsatzmöglichkeiten ist endlos.
Die Zutaten zum Orangen trocknen
- Bio-Orangen oder andere Zitrusfrüchte
- Backofen oder Dörrautomat
- Zeit
Mehr als einfach. Ganz wichtig ist, dass die Früchte ungespritzt sind, du willst ja keine Pestizide essen. Es sollten also wirklich Hardcore Bio Orangen oder Zitronen zum trocknen verwendet werden. Die wasche ich dann immer noch mit Spülmittel, einer Gemüsebürste und viel Wasser gut ab. Sicher ist sicher. Wenn du einen Dörrautomat* hast, ist das Ganze etwas energiesparender. Da ich sehr viel trockne, auch zum Beispiel Gemüsebrühe selber mache, habe ich mittlerweile einen gekauft und bereue das noch keine Minute. Dazu habe ich noch Silikonmatten* gekauft, dann klebt nichts an.
Im Backofen geht es natürlich auch, besonders die neuen Geräte können schon bei 65 Grad backen, da geht das trocknen ganz besonders gut. Wenn dein Ofen als niedrigste Temperatur 100 Grad, hat, solltest du einen Kochlöffel in die Tür stecken, damit es nicht zu heiß wird.
Das Rezept
- Entweder schneidest du die ganze Orange in dünne Scheiben oder wie bei mir die kläglichen Reste. Je mehr Schale und weißes Fruchtfleisch dran ist, desto bitterer wird es. Willst du einfach nur süßes oder saures Pulver für Limonade haben, dann würde ich die Filets nehmen.
- Die Scheiben werden auf dem Backblech oder dem Rost des Dörrautomaten ausgelegt
- Ganz durchtrocknen lassen, ggf. zwischendurch umdrehen. Im Automat brauchen sehr dünne Scheiben ungefähr 10 Stunden bei 70 Grad. Wenn die Mitte noch feucht ist, lass sie weitertrocken, sonst schimmelt das Pulver. Im Backofen auf niedrigster Temperatur laufen lassen, ggf. Tür leicht geöffnet lassen.
- Die trockenen Scheiben entweder mahlen und in einem Glas aufbewahren. Die ganzen Scheiben hebe ich in einer Glasdose auf.

So sieht das fertige Pulver aus. Den Mahlgrad bestimmt du selber. Du kannst es im Mörser zerreiben oder wie ich einen Foodprozessor nutzen. Ich habe seit Ewigkeiten so eine Küchenmaschine*. Ich nutze sie tatsächlich auch ziemlich häufig, zum Beispiel auch für Nicecream. Sie mahlt das Pulver ok fein, der Standmixer* würde das noch feiner hinbekommen, aber ich mag die kleinen Krümmel im Müsli eigentlich ganz gerne. Da du wahrscheinlich ab jetzt regelmäßig Orangen trocknen wirst, kannst du ja variieren.
Das Pulver eignet sich auch hervorragend als Geschenk. Ich habe zu Weihnachten ziemlich viele Gläschen davon verschenkt. Als Gegengeschenk habe ich eine wunderbares Buch bekommen: Speisekammer – Vorräte einfach selber machen*. Meine Familie kennt mich! Ich habe es geschenkt bekommen, mache aber gerne Werbung dafür. Von Nussmilch über Gewürze bis Käse ist alles drin, was man so braucht im Leben, sogar Fleisch, das brauche ich jetzt nicht. Ein sehr schönes Buch.
Ich sammle dir noch ein paar Ideen, was du mit dem Pulver anstellen kannst.
Ideen für das Zitruspulver
- Einen Esslöffel ins Linsenwasser oder mit Quinoa mitkochen
- Je nach Geschmack in Sprudel einrühren als Limonade
- Mit grobem Salz und Chilli oder Pfeffer als Gewürzsalz
- Auf den Salat oder in die Salatsoße
- Überall da, wo eigentlich Zesten von Zitrone oder Orange rein sollten. Die schmecken zwar intensiver, aber das Pulver ist immer zur Hand
- Schöne Scheiben als weihnachtliche Deko
- Mit Zucker verrührt auf Milchreis
- Auf so ziemlich jedes Müsli oder Dessert
Hast du das Pulver ausprobiert und noch weitere Ideen? Dann schreib sie mir in die Kommentare.
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