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Solomama Kolumne von Mamallein

Solomama Kolumne

Ich möchte heute ein neues Format einführen, die Solomama Kolumne. Mamallein habe ich auf Instagram kennengelernt. Sie ist Juristin, Ende 30 und auf dem Weg zur Solomutter nach einer Samenspende. Für sie ist der Weg der Solomama wie bei vielen Frauen der Plan B und ich freue mich, dass sie uns mitnimmt auf ihre Reise und dann regelmäßig berichten wird, ob und wie sie ihrem Traum vom Wunschkind näher gekommen ist. Vorgestellt habe ich sie schon, Details bleiben ihr Geheimnis. Woher ihr Kind kommen soll, darum geht es im ersten Teil dieser Kolumne.

Welchen Weg soll ich gehen?

Das ist die Frage, die frau sich mit als erstes stellt. Denn auch für Singlemamas gilt: ohne 💁‍♂️ kein 👶. Glücklicherweise gibt es hier gute Möglichkeiten. Denn jemandem das Kind unterzujubeln oder jemanden in der Disco aufzureißen war für mich keine Option. Eine Privatspende auch nicht. Zum einen bin ich bei sowas leicht hypochondrisch und hätte was Krankheiten anbelangt ein schlechtes Gefühl und zum zweiten bin ich für sowas zu sehr Juristin. Klar. Ich rede hier nicht von nem guten Freund, der sich zur Verfügung stellt, sondern von einem Unbekannten. Ich möchte das auch nicht schlecht reden wenn sich jemand damit gut fühlt oder es vielleicht auch finanziell nicht anders kann, denn im Gegensatz zur Samenbank ist das natürlich verflucht günstig. 

Kam für mich nicht infrage: die Privatspende

Ich möchte nur, dass man über folgendes informiert ist und das bedenkt, da ich es schon so oft gelesen habe:

1. ein Privatspender ist (anders als bei der Samenbank) rechtlicher Vater des Kindes. Das bedeutet, dass er seine Rechte notfalls einklagen kann. Vorherige Vereinbarungen (auch notarielle) schützen im Ernstfall davor nicht, auch wenn gerade notarielle den Anschein erwecken. Gut, im Gegenzug kannst du als Mama den Mann auf Kindesunterhalt verklagen, denn auf den kann man nicht durch Vereinbarung verzichten, sodass auch hier diese nichts wert sind. Also wie man sieht ist hier einiges unsicher und Konflikte nicht auszuschließen. 

2. keine Geburtenkontrolle. Bei Samenbanken gibt es Limits, sodass ein Spender nicht unbegrenzt viele Kinder hat. Privat gibt es das nicht. Das bedeutet, dass wenn es ganz blöd läuft dein Kind dutzende Halbgeschwister vielleicht sogar in der selben Stadt hat. 

Mein Weg führt über eine Samenbank

Für mich war von Beginn an klar, dass ich den Weg nur mit einer offenen Spende gehen werde. Eine anonyme Spende kommt für mich nicht infrage. Für mich ist dies nie eine Option gewesen. Ich gehen meinen Weg nur, weil es die Möglichkeit einer offenen Spende gibt. Ja. Tatsächlich hätte ich es sonst nicht gemacht. Das ist mein Gedanke und den möchte ich teilen auch um Leuten, die sich noch in der Entscheidung befinden Anstöße zu geben. Sollte sich aber dennoch jemand für eine anonyme Spende einschneiden oder entschieden haben, wird es Gründe geben über die ich nicht urteilen will. Alle wollen schließlich nur das Beste für ihr Baby. 

Eine anonyme Spende möchte ich nicht

Ich habe lange bevor das Thema für mich überhaupt relevant wurde eine Doku über Spenderkinder aus anonymer Spende gesehen. Damals war das in Deutschland noch legal. Die Kinder litten sehr darunter einen Teil ihrer Herkunft nicht zu kennen, schlimmer noch es wird ihnen vorenthalten. Weil es bei einer anonymen Spende keine Chance gibt Auskunft zu erlangen. Und wenn der Vater nicht gerade bei einer Ahnenforschungsdatenbank registriert ist, bleibt das Loch. Ich muss wirklich sagen, dass ich echt traurig wurde. Ich komme aus einer klassischen Familie. Ich kann mir nicht vorstellen nicht zu wissen wie mein Papa heißt, ob er Geschwister hat, welche Augenfarbe und so weiter. Das ist nur meine persönliche Sichtweise, ich möchte niemanden verurteilen, der sich doch für die anonyme Variante entscheidet. Es wird hier Gründe geben und jeder will letztlich nur das Beste für sein Baby.

Mein Kind soll wissen, wo es her kommt

Ich finde es wichtig, dem Kind das sagen zu können. Denn man muss bedenken, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind nach seiner Herkunft fragt, groß ist. Ich gehe ja davon aus, dass wirklich jeder, der sein Baby mittels Spende bekommt dieses darüber aufklärt. Und zwar von Beginn an, nicht erst mit 18. Und wenn der Tag kommt, möchte ich nicht in erwartungsvolle Äuglein schauen und sagen, es tut mir leid, aber das werden wir nie erfahren…

Daher der Weg über die Samenbank

Denn die hat einige Vorteile:

1. Das Kind hat keinen rechtlichen Vater. Ja. Dadurch bekomme ich keinen Unterhalt und auch keinen UHV. Aber ich muss mich mit niemandem absprechen, den ich nicht wirklich kenne und der sich vielleicht dann doch anders herausstellte als nach den Treffen gedacht. Auch mein Kind, sollte es Großverdiener werden, muss später keinen Unterhalt zahlen. Das Kind kann mir nicht genommen werden von jemandem der von Anfang anderes im Sinn hatte. Auf welche wirklich schlimmen Ideen Männer kommen können und wie du dich dagegen eventuell schützen kannst, das liest du in dem Artikel „Verträge für Co-Eltern und bei privater Samenspende

2. Die Gesundheit. Ja, der Weg ist teuer. Dafür durchlaufen alle Samenspender gesundheitliche Tests. Auch jede Probe wird genau untersucht. So ist es sehr unwahrscheinlich sich eine Krankheit einzufangen. Auch wird nach Krankheiten in der Familie geschaut etc. Das war mir auch sehr wichtig. 

3. Geburtenkontrolle. Jeder Spender darf pro Land nur eine gewisse Zahl an Kindern haben. Auch das finde ich sehr sinnvoll. In Deutschland regelt das Samensspenderregistergesetz genau, dass das Kind später die Kontaktdaten des Spenders erhält.

4. Das Samenspenderregistergesetz regelt also, dass es keine Anonymität gibt, die ist in Deutschland verboten. Das war mir auch besonders wichtig. Das Kind kann mit 16/18 Jahren die Indentät des Spenders erfahren. Da diese gespeichert ist, kann sie nicht verloren gehen. Die Garantie gibt es bei einer privaten Spende einfach nicht. Wenn es hier kein Interesse an dem Kind gibt, anders als bei Luisa und ihrem Privatspender (ein gutes Bsp. für Privatspende), kann die Identität verloren gehen. Das wollte ich auf keinen Fall.

Für mich hatte die Samenbank die Nase vorn, da genau das, was ich zum Privatspender geschrieben habe, hier nicht passiert. 

Solomama Kolumne

Alle wichtigen Informationen zu rechtlichen Fragen rund um die private Samenspende findest du hier.

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Alles Liebe

Mamallein

Ein Gedanke zu „Solomama Kolumne von Mamallein“

  1. Für mich spannend wie und wann man die Hoffnung aufgibt, dass es nicht doch noch über dem “normalen Weg” klappt, also man nicht mehr glaubt jemanden kennenzulernen mit dem man gern ein Kind will und er auch mit Dir.

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