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Süßigkeiten- die Geißel aller Eltern. Habt ihr eine Strategie? Ich schon. Dachte ich zumindest. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, die Kleine immer naschen zu lassen, wenn sie das möchte. Den Ansatz finde ich eigentlich am entspanntesten, Süßigkeiten werden gar nicht erst zum begehrten raren Erlebnis, sondern stehen immer zur Verfügung und verlieren damit ihren Reiz. Wie schön das klappen kann, lest ihr beim sofatutor-Magazin. So weit, so theoretisch. Dann aber zuzuschauen, wie das Kind bergeweise Gummizeug in sich reinschiebt, das fiel mir nicht besonders leicht. Also musste ein Alternative her. Gesunde Süßigkeiten selber machen klingt so öko-nervig, macht aber ziemlich Spaß.
Das Kind seine Süßigkeiten selber machen lassen
Das bereits völlig verdorbene Kind muss das von mir fabrizierte Produkt auch als Süßigkeit anerkennen, das war für mich die Herausforderung. Außerdem hatte ich keine Lust auf viel Arbeit, Abfall oder Aufriss. Einmal Küche verwüsten sollte eine maximale Ausbeute liefern. Ganz ohne Arbeit klappt es natürlich nicht, aber wenn man das Kind mitmachen lässt, findet zumindest meins das super. Dank Lernturm ist meine Kleine sowieso beim Kochen immer dabei.

Welche Süßigkeiten selber machen? Gummibärchen, Eis und Fruchtleder
Das Doofe an gesunden Naschsachen ist ja, dass sie meistens auch so aussehen und auch wenn ein Muffin hier und da gerne gesehen ist, so ist es doch keine Süßigkeit für die Lütte. Sie kennt schließlich Gummibärchen und Co. Dank Nussallergie fällt bei uns die ganze Energieball Sparte aus. Als Gummibärchen gibt es jetzt selbstgemachten Fruchtsaft mit Agar-Agar geliert, man kann den Saft auch zu Eis machen, statt anderem Zuckerzeug gibt es Fruchtleder und mit den Resten werden Muffins gebacken. Es gibt ziemlich viele gesunde Süßigkeiten zum selber machen! Ich beschäftige mich gerade viel mit Zero Waste, es soll also auch nichts weggeworfen werden. Ich habe mir die Arbeit gemacht, den Fruchtsaft selber zu machen, das muss man natürlich nicht, aber so kennt man wenigstens wirklich alle Zutaten. Los geht’s, ich fange mit dem Saft an.
Saft


Ich besitze einen Entsafter*, wer den nicht hat, kann auch einen Smoothie machen und den nehmen. Oder eben Fruchtsaft kaufen. Saft ist bei uns an sich schon etwas besonderes, da es sonst nur Wasser zu trinken gibt. Meine Kleine legt extrem viel Wert auf Farben, es muss also bunt sein. Heute versuchen wir grün. Da kann man Gemüse rein schummeln. Ich habe Zucchini, Birne und Apfel genommen, außerdem etwas gefrorenen Spinat, damit es grüner wird. Jedes andere Obst geht aber auch. Für rote Süßigkeiten nehme ich Rote Beete in Kombination mit Himbeere und Banane, für gelbe Mango, Orangen, Aprikosen, Bananen oder Karotten für orange. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Fruchtgummi


Der Saft wird Bananen, Honig, Ahornsirup oder Datteln gesüßt, gerade soviel, wie das Kind es noch als süß empfindet, muss man ausprobieren. Ich lasse sie immer abschmecken (Ganz ohne Zucker kommt man nicht aus, warum auch, es sind ja Süßigkeiten, keine Mahlzeiten). Danach wird der Saft mit Agar-Agar angerührt, aufgekocht, eingedickt und in irgendeine Form gegossen. Ich habe Müsli-Riegel Formen genommen, eine große Schüssel geht natürlich genauso gut. Dann schneidet man eben Rechtecke oder so. Echte Gummibärchenformen werden natürlich am besten akzeptiert, finde ich aber überflüssig. Ab in den Kühlschrank und ca. eine Stunde warten. Wer ein genaues Rezept möchte, schaut hier bei Utopia vorbei.
Eis-Lutscher

Man kann den Saft auch zu Eis machen. Ich habe Cake-Pop* Formen aus Silikon verwendet, die zu füllen ist zwar nervig, es ergibt aber hübsche Eislutscher. Auf die steht wohl jedes Kind ganz besonders. Meins nimmt zum Glück die Eislutscher als gleichwertigen Ersatz an. Man kann natürlich auch jede andere Eisform nehmen, es gibt ja genug, die man wiederverwenden kann. Nur der Plastikstiel muss noch ersetzt werden. Immerhin kannmal die aber auch wiederverwenden. Kleiner Tipp: Rote Beete Saft sieht als Eis toll aus, besonders auf dem Boden, dem Sofa, den Klamotten. Ihr versteht.
Muffins aus Trester

Übrig ist nach dem Entsaften das hier, der Trester. Eine Pinterest Suche liefert so einige Rezepte, man kann es sich auch einfach machen, Möhren nehmen und dann jedes Karottenkuchen Rezept benutzen. Ich habe ein Rezept mit Apfelmus genommen und eben den Trester, mit etwas Wasser angerührt, stattdessen genommen.



Den Teig muss man, wenn Gemüse verwendet wurde, meistens nochmal süßen, mit Zucchini war der eher bitter, daher kam noch etwas Kokosblütenzucker dazu. Rosinen im Teig machen die Muffins auch schön süß.
Fruchtleder aus Fruchtpüree

Hier kann man auch den Saft benutzen, allerdings braucht er Substanz, daher würde ich Bananen dazu mixen. Oder eben doch nochmal einen Smoothie machen, die Küche ist ja eh schon dreckig. Kann man ja auch mit einem Zauberstab machen. Ich habe ein Rezept von Green Kitchen Stories benutzt, das ist mein liebster Food-Blog, wenn es um gesunde Rezepte geht. Ja, Werbung. Unbezahlt. Ich liebe die beiden einfach und die Gerichte sind herrlich. Die machen auch noch ganz andere gesunde Süßigkeiten selber, ein Besuch lohnt sich.
Am besten funktionieren Beeren zusammen mit Banane, ich hab auch schon gefrorene Beeren aufgetaut und mit Banane vermischt. Der Fruchtbrei wird auf einem Backblech auf Backpapier oder einer Silikonmatte dünn verstrichen und bei sehr geringer Temperatur getrocknet. Je nach Backofen muss man es ausprobieren. In meinem Gasofen geht es nicht, bei meiner Mama hat es bei 65 Grad 4,5 Stunden gedauert, die hat aber auch den ultimativ neuen 4D Backofen. Generell gilt, so wenig Temperatur wie möglich, falls euer Ofen das nicht kann, einfach einen Kochlöffel in die Tür klemmen. So kann auch die verdunstete Flüssigkeit gut abziehen.
Wenn der Finger keinen Abdruck mehr in der Mitte hinterlässt, ist das Fruchtpapier fertig. Es wird dann in dünne Scheiben geschnitten und gerollt. Wenn man es ein bisschen mit Speisestärke oder Puderzucker bestreut, dann klebt es auch nicht so. Kommt super an und schmeckt köstlich. Ein Dehydrator* funktioniert natürlich am besten, da wir wirklich viel trocken, habe ich einen.


Am besten haben bei uns folgende Kombinationen geschmeckt:
- Himbeeren mit Banane oder pur
- Erdbeeren pur
- Aprikose mit Mango oder beide einfach pur
- Wassermelone mit Banane
- Blaubeeren mit Banane
Gesunde Süßigkeiten selber machen: das Ergebnis

Mit dem grünen Fruchtgummi war ich leider nicht so zufrieden, die Zucchini ergab einen etwas bitteren Nachgeschmack. Wie gesagt, man muss rum probieren. Letzte Woche gab es Himbeerpüree mit Banane, das war köstlich. Das Fruchtleder kommt am besten an, Muffins gibt es bei uns sowieso dauernd, da die sich so schön transportieren lassen.
Ich habe meine Tochter von einem Tag auf anderen auf kalten Entzug gesetzt und es funktioniert tatsächlich sehr gut. Selbst getrocknete Früchte kann man ja bei sehr kleinen Kindern als Süßigkeit deklarieren. Man muss natürlich vorbereitet sein und immer irgendetwas mitschleppen, falls das Kind danach fragt. Ich produziere immer für ungefähr eine Woche im Voraus, sie nimmt dann auch Gläser voll mit zum Papa. Der ist natürlich mit an Bord. Ja, schon mehr Arbeit, aber mir ist es das wert. Man muss ja auch nicht komplett ersetzen. Für uns funktioniert es im Moment wirklich gut und ich kann meine Strategie der immer verfügbaren Süßigkeiten mit etwas besserem Gefühl weiterfahren.
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Huhu! Zucchini sind erstmal nicht bitter. Wenn aber nur eine dabei war die bitter war ist der Rest auch komplett bitter. Einfach die Zucchini kurz probieren und dann verarbeiten 😉
Hallo Kathinka,
Guter Tipp, das wusste ich nicht. Die nächste Charge werde ich auf jeden Fall vorkosten.
Liebe Grüße
Jennifer