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Finanzen in einer Co-Elternschaft

Finanzen Co-Elternschaft

Wenn ihr eine Co-Elternschaft in Betracht ziehst, ist es wichtig, dass ihr euch auch mit den finanziellen Aspekten auseinandersetzt. Denn die Finanzen in einer Co-Elternschaft sollten wirklich gut geplant werden. Warum? Weil eine Elternschaft ist auch eine finanzielle Verbindung ist. Ihr seid gemeinsam finanziell für das Kind verantwortlich. Und weil eine Co-Elternschaft letztlich immer teurer ist als ein Kind in einer Partnerschaft. Ihr braucht schließlich zwei Wohnungen, zwei Kinderzimmer, mehr Klamotten, mehr Spielzeug, mehr Fahrerei,

Wenn ihr die Vorbereitung nicht alleine machen möchtet oder eure Vorbereitung mit einer neutralen Person nochmal durchgehen möchtet, dann bucht euch einen Beratungstermin mit mir. Ich bin psychologische Beraterin, Mediatorin und Expertin für Co-Elternschaften und unterstütze euch mit meiner Erfahrung bei der Vorbereitung.

Vereinbarung

Jeder Co-Elternschaft muss eine schriftliche Vereinbarung zugrunde liegen. Die sind zwar rechtlich nicht bindend, aber unbedingt nötig:

  • damit alle wichtigen Punkte im Vorhinein geklärt sind.
  • damit sich alle Beteiligten auch an die getroffenen Vereinbarungen erinnern können.
  • damit im schlimmsten Fall ein Schriftstück mit Unterschrift vor Gericht eure Aussagen untermauern kann.
Vertrag Co-Elternschaft

Vereinbarung für Co-Eltern

Finanzielle Vorbereitung als Frau

Generell ist es am besten, wenn die Mutter erstmal finanziell komplett alleine plant. Sich das eigene Kind entspannt alleine leisten zu können ist ein Luxus, das weiß ich. Es ist aber auch ein Sicherheitsaspekt, übrigens auch für Frauen in einer Ehe/Beziehung. Denn was passiert, wenn die Beziehung/Ehe/Co-Elternschaft abrupt und hässlich endet? Genau. Das Kind landet meistens bei der Mutter. Deshalb sollte die Frau genau hinschauen und so clever planen, dass sie unabhängig ist. Kann sie Teilzeit arbeiten und mit diesem Gehalt gut überleben? Mehr Informationen findest du in folgenden Artikeln:

Finanzplanung mit dem Co-Vater

Wenn die Mutter sich sicher bist, dass sie es alleine gut schaffen kann, beginnen die Verhandlungen mit dem Co-Vater. Je nach eurer Vorstellung von Betreuung laufen die anders. Da jede Co-Elternschaft anders ist, lässt sich dazu wenig pauschal sagen.

Es gibt aber ein paar Ideen und Tipps, die findet ihr unten. Generell gilt auch bei Finanzen: Je besser ihr eure Co-Elternschaft vorbereitet habt, desto besser sind auch die Finanzen in der Co-Elternschaft geregelt. Eure Vorbereitung könnt ihr mit meiner Checkliste machen:

Check-liste für Co-Eltern

Tipps für finanzielle Regelungen in einer Co-Elternschaft:

Diese Ideen sollen euch als Anregung dienen, woran ihr denken solltet, wenn ihr eure Finanzplanung macht. Bitte auch hier immer daran denken: ihr plant eine Elternschaft, eine Beziehung über viele Jahre hinweg. Ihr kreiert einen Menschen. Wenn es einem Elternteil unangenehm ist, seine Finanzen offenzulegen oder das als nicht notwendig empfunden wird, dann darf die ganze Co-Elternschaft überdacht werden. Natürlich muss nicht jede Person alle ihre Besitztümer auf den Tisch legen, aber es sollte zumindest klar sein, dass alle sich das Kind leisten können. Schulden müssen offengelegt werden, die betreffen im Todesfall ja das Kind, denn es ist erbt diese.

Dazu ein Beispiel: der Vater verstirbt plötzlich durch einen Unfall, das Kind ist noch minderjährig und die Mutter schlägt das Erbe nicht aus, weil sie nicht weiß, dass es negativ ist. Dann wird es für das Kind maximal nervig.

Auch minderjährige Kinder in einer Erbengemeinschaft haften für alle Nachlassverbindlichkeiten. Damit das Kind nicht mit hohen Schulden belastet wird, gilt für minderjährige Erben eine Haftungsbeschränkung: Das Kind haftet nur mit dem Vermögen, das es mit dem 18. Geburtstag auch real zur Verfügung hat. Wenn es kein Vermögen hat, dann werden eventuelle Schulden mit null angesetzt. Dahinter steht der Gedanke, dass ein Kind nicht verschuldet in sein Erwachsenenleben starten soll.

zur Quelle

Das Kind haftet also mit allem, was es zum 18. Geburtstag besitzt. Also zum Beispiel mit dem Aktiendepot, das die Mutter im Namen des Kindes jeden Monat gespart hat.Also bitte gut absprechen, was Schulden angeht. Von beiden Seiten natürlich.

Tipps zur Vorbereitung der Finanzen in einer Co-Elternschaft

Die Finanzen in einer Co-Elternschaft sind sehr individuell, denn die Varianten einer Co-Elternschaft sind endlos. Es gibt aber ein paar generelle Zahlungen, die ihr immer besprechen solltet. Dazu findet ihr hier die

Frequently asked Questions (FAQ) Finanzen in einer Co-Elternschaft

Ausgleichszahlung

Arbeitet ein Elternteil deutlich weniger und betreut mehr, dann ist eine Ausgleichszahlung angebracht. Care-Arbeit sollte nie kostenlos sein und da in einer Co-Elternschaft zwangsläufig über Finanzen und Zahlungen verhandelt wird, sollte das auch ausgehandelt werden. Dazu findest du viele Informationen bei Madame Moneypenny.

Unterhalt

Dem Kind steht Unterhalt zu, auch der richtet sich nach dem Ausmaß der Betreuung beider Elternteile und nach dem Einkommen. Bei einem 50/50 Modell muss in der Regel kein Elternteil zahlen, wenn der Co-Vater nur in Onkelfunktion ist und weder Rechte noch Pflichten haben soll, dann schreibt ihr das so in eure Vereinbarung, dass er nicht zahlen soll (Muss er laut Gesetz aber). Der Gang zur Rechtsanwält*in lohnt sich also immer.

Kostenaufteilung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kosten für das Kind zu bezahlen. Das 3 Kontenmodell ist eine gängige Möglichkeit. Dabei zahlen beide Elternteile je nach Einkommen einen bestimmten Betrag auf ein dritte Konto, von dem dann alle Kosten für das Kind bezahlt werden. Auch ein Haushaltsbuch ist eine Möglichkeit, die Kosten im Blick zu haben.

Kindergeld

Das Kindergeld steht dem Kind zu und sollte dort landen, wo das Kind sich hauptsächlich aufhält. Es kann auch geteilt werden bei einer 50/50 Verteilung. Absprache ist auch hier alles.

Elterngeld

Das Elterngeld unterstützt Eltern in der ersten Zeit nach der Geburt. Alleinerziehenden stehen 14 Monate zu, bei einer 80/20 Verteilung ergibt das Sinn. Die Aufteilung ist wieder super individuell. Alle Informationen bietet das BMFSFJ an.

Steuerklasse

Die Steuerklasse 2 ist für Alleinerziehende gedacht und kann meistens genutzt werden, weil Co-Eltern nicht zusammenwohnen. Die Steuerklasse bekommt die Person, bei der das Kind gemeldet ist und die alleine mit dem Kind wohnt. Sie sollte dort sein, wo das Kind am häufigsten ist. Mehr Informationen gibt es beim BMFSFJ.

Rentenpunkte

Pro Kind verteilt der Staat 3 Rentenpunkte, die im Jahr 2023 112,80€ brutto monatliche Rente wert sind. Aufteilen ist kein Problem, sollte aber gerecht sein. Betreut die Mutter 80%, sollte sie auch alle Rentenpunkte bekommen. Alle Informationen dazu gibt es bei der Deutschen Rentenversicherung. Eine Kontenklärung, um genau zu sehen, wie hoch die eigenen Rentenansprüche sein werden und wie die sich durch eine Teilzeit ändern können, ist immer eine gute Idee, bevor ein Kind kommt. Die Berater*innen helfen euch dabei.

Vorbereitung ist alles

Meine jahrelange Erfahrung aus Beratungen und Vernetzungstreffen zeigt: je besser vorbereitet eine Co-Elternschaft war, desto besser funktioniert sie. Die Finanzen sind dabei ein essentieller Teil, dem ihr viel Zeit schenken solltet. Wenn ihr euch unsicher seid und eure Vorbereitung nicht alleine machen möchtet, dann meldet euch gerne bei mir,

Gemeinsam besprechen wir alle wichtigen Punkte, ihr bekommt von mir Beispiele und praxiserprobte Ideen und so stellen wir eure Co-Elternschaft auf ein sicheres Fundament.

Fazit

In einer Co-Elternschaft habt ihr die Möglichkeit, es besser zu machen als so manche Paare, die sich über Finanzen wenig bis gar nicht vorher austauschen und dann aufwachen, wenn Kinder da sind und Teilzeit und Ausgleichszahlungen anstehen bzw. ignoriert werden. Ihr könnt die finanzielle Belastung so gerecht verteilen, dass kein Elternteil Nachteile hat.

Wie seht ihr das? Wie habt ihr eure Finanzen geregelt? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

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