Wenn man einen so großen Schritt in Richtung Kind machen möchte, bedarf das Planung. Alleine ein Kind zu bekommen funktioniert natürlich ganz anders als in einer Beziehung. Nicht nur Sperma muss organisiert werden, auch ein Businessplan ist hier sicherlich hilfreich. Inklusive finanzielle Vorbereitung auf ein Kind. Die ganze Sache ist ja ein ‘Babyprojekt’, also ist es nur folgerichtig, es so anzugehen. Aber nicht nur finanziell solltest du das Ganze gut durchdacht haben, auch die Motivation hinter dem Kinderwunsch sollte dir sehr bewusst sein. Aber erstmal harte Fakten.
Das liebe Geld
Ich meine damit ganz banale Grundvoraussetzungen wie Geld. Macht euch bitte klar, ob ihr euch das leisten könnt. Ein Kind braucht Sachen, viele, viele Sachen bis ihr es mit 18 arbeiten schicken könnt. Ein Kind braucht aber vor allem Zeit und die ist bekanntlich kostbar. Ich befinde mich in der günstigen Position, einen Arbeitgeber zu haben, der verschiedenste Teilzeiten anbietet, die sich hervorragend mit einem Kind kombinieren lassen. Zudem verdiene ich als Dinosaurier in meinem Metier genug um auch für zwei in Teilzeit genug Gemüse auf den Tisch bringen zu können.
Der Staat unterstützt Alleinerziehende, aber eine finanzielle Sicherheit muss man schon mitbringen. Einen Unterhaltsvorschuss bekommt man mit einem Spenderkind allerdings nicht. Kindergeld lässt auch nicht wirklich weit hüpfen. Und der Anspruch sollte ja eigentlich auch ein anderer sein. Selbstbestimmt ein Kind zu bekommen heißt ja auch, selber in der Lage zu sein, sich finanziell kümmern zu können.
Da ich schon seit Jahren davon ausgegangen bin, dass ich das mal alleine schaffen muss, habe ich entsprechende Reserven. Die Rente darf man auch nicht aus den Augen verlieren, durch jahrelange Teilzeit schmälert die sich nämlich dramatisch. Wenn ihr meint, dass ihr das leisten könnt, geht es nun zum wirklich elementaren Teil der Überlegung.
Was ist meine Motivation hinter dem Kinderwunsch?
Bei aller Planung darf man vor allem eines nicht aus den Augen verlieren, das wichtigste überhaupt:
Ein Kind ist keine Puppe, es ist ein lebendes Wesen mit Bedürfnissen, Gefühlen und Rechten, das man auf einem Stück seines Weges auf dieser Erde begleiten und unterstützen darf.
Gedanklich sollte man diesen Satz unterstreichen!
Was brauche ich? Kind oder einen Partner?
Ja, ich möchte ein Kind. Aber ich muss mir auch im Klaren darüber sein, dass ein Kind nicht dazu da ist, mich glücklich zu machen. Wenn das mein Anspruch ist, dann wäre eine Therapie oder eine hübsche Puppe doch der bessere Weg. Ein Kind wird mir nicht den Partner ersetzen und ist kein Mittel zum Zweck um nicht mehr einsam zu sein und selber geliebt oder gebraucht zu werden. Wenn das meine Motivation hinter demKinderwunsch ist, sollte ich lieber einen Hund oder ein Meerschweinchen kaufen. Sei hier wirklich ehrlich zu dir selber. Es ist nicht leicht, die Unterschiede zu finden. Ich wünsche mir natürlich auch eine Beziehung, aber nicht auf Biegen und Brechen. Wenn sie kommt, dann kommt sie. Und wenn nicht, dann ist das auch ok. Wen du das nicht so siehst, sondern eigentlich unbedingt eine Beziehung haben willst, dann ist das ein Grund, dich erstmal gegen eine Co-Elternschaft zu entscheiden. Welche Gründe noch dagegen sprechen, liest in meinem Artikel 5 Gründe, die gegen eine Co-Elternschaft sprechen.
Das ist meine Motivation hinter dem Kinderwunsch
Ich möchte ein Kind glücklich machen, ihm zur Seite stehen in jeder Lebenslage, für es da sein, hinter ihm stehen bei allem was es tut oder als Löwenmutter vor ihm, wenn es das Leben verlangt. Ihm eine solide Grundlage an Vertrauen, Erziehung, Glück und Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Es ausrüsten mit allem was es braucht um in dieser Welt so gut wie möglich zu bestehen. Der Fels in seiner Brandung sein. Ihm eine feste Grundlage bauen, auf der es erhobenen Hauptes alles erreichen kann.
Und dann muss ich es loslassen und zusehen, wie es genau die Fehler macht, die ich und wir alle auch gemacht haben, denen ich vorbeugen wollte und die ich dann doch hinnehmen muss. Und ich muss auch dann noch da sein, trösten, Krönchen richten, Tränen wegwischen, wenn es mich zu Tode nervt, nicht auf mich hört, etwas trotzdem tut, obwohl ich schon tausendmal Nein gesagt habe oder auch einfach nur doof ist. Sogar wenn ich selber mal doof sein will, schlechte Laune habe, müde oder genervt bin, muss ich da sein können.
Das klingt erstmal nach einer ziemlich großen Aufgabe, aber wenn man diese Ideen als Grundlage seines Handelns nimmt und auf ihnen aufbauend seine Entscheidungen trifft, ist man meiner Meinung nach gut gerüstet um sich der Aufgabe zu stellen und das Babyprojekt anzugehen.
Und darf dann genauso viele Fehler machen wie alle anderen auch. Kommst du mit auf meine Reise?
