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Wochenbett in einer Co-Elternschaft

Wochenbett

Meine Lieben,

nur ein kurzer Pieps aus dem Wochenbett, wir sind noch in der Kuschel- und Regenerationsphase.

Die Geburt

Der Tag des Kaiserschnitts war für alle sehr aufregend. Für mich, da es mein Bauch war, der aufgeschnitten wurde. Für meine Mama, da sie live dabei sein durfte/musste und für den Papa, da er das Kind ja jetzt zum ersten Mal kennenlernen durfte. Die grauenhaften Wahrheiten aus dem OP erspare ich euch, es war nicht so schlimm wie gedacht, aber easy geht auch anders. Meine Mama war während des Schnittes dabei, um mich seelisch zu stützen. Das Baby kam nach kurzem Vorzeigen zur U1, da war dann schon der Papa mit. Direkt danach kam sie in einem Beutel auf meine Brust und Oma tauschte mit Papa den Platz, damit er auch bei ihr sein konnte.

Ich habe zwar nicht viel mitbekommen, aber für Papa war es wohl auch der tollste Moment im Leben, die Kleine begrüßen zu dürfen. Von daher war der Kaiserschnitt für ihn doch besser, bei einer natürlichen Geburt hätte er nicht so nah dabeisein können, das wäre mir schon irgendwie unangenehm gewesen. Wobei man sagt, man gibt das Schamgefühl im Kreißsaal ab und das stimmt. Nach einer so großen OP bietet man sicherlich nicht den besten Anblick, das ist einem aber auch herzlich egal.

Das Wochenbett

Die ersten 3 Wochen war meine Mutter bei mir und hat mich perfekt umsorgt-danke Mama, du bist die Beste! Unterstützt vom Papa, der ganz verliebt ist in seine Prinzessin und jeden Tag zu Besuch kommt. Und schon fast Profi im Windelwechseln ist, zumindest aber im Windeln kaufen 😉 Viel kann er mit der Kleinen ja leider noch nicht unternehmen, aber im Arm halten und anhimmeln reicht ihm im Moment auch. Ich bin da überraschend großzügig und kann sie gut abgeben. Hätte ich auch nicht gedacht, keiner eigentlich.

Als sie noch im Bauch war, hatte ich eher die Einstellung: Das ist mein Baby und niemand darf es anfassen. Zum Glück ist es ganz anders, man wird da relativ schnell realistisch. Aufs Klo gehen ohne Kind ist viel besser als mit. Ich bin also ganz entspannt, was das angeht und habe es auch schamlos ausgenutzt, dass Oma und Papa so gerne Windeln wechseln.

Seit dem Wochenende bin ich nun alleine, auch ganz alleine, das habe ich mir erbeten. Wochenbett zu zweit. So alleine wie man mit Säugling eben sein kann. Es ändert sich natürlich alles mit Kind, das war mir schon klar, aber wie viel Sehnsucht ich nach meiner Ruhe haben würde, das hätte ich nicht gedacht. Auf einmal sind ständig 3 Menschen um mich herum gewesen, Baby, Oma, Papa. Ich bin um jeden Einzelnen froh und wollte sie nicht missen, aber ein krasser Eingriff in meine Privatsphäre ist es schon. Dass die Maus immer da ist, ist wunderbar und 2 Tage ganz alleine mit ihr waren es auch.

Erster Alltag

Selbst duschen wird auf einmal spannend statt entspannend, da man ständig auf den schrillen Schrei des Protestes wartet. Madame lässt sich nämlich wirklich ungern ablegen, Papa und Oma sind zwar geduldet, aber nach spätestens einer Stunde ist Schluss mit lustig und Mama muss ran bzw die Puppe ran an die Milchbar. Solange sie aber wenigstens ein paar Minuten bei Papa bleibt, bin ich aber schon zufrieden. Dazu habe ich mich ja für dieses Modell entschieden, um es eben nicht komplett alleine zu machen. Und obwohl ich es mir im Moment gar nicht vorstellen kann, auch nur ein paar Minuten ohne sie zu sein, so freue ich mich doch zumindest theoretisch auf die Zeit, wenn sie mit Papa spazieren geht und ich in Ruhe sogar baden kann. Das dauert sicher noch bis nach dem Wochenbett, aber es ist ein Lichtblick.

Ansonsten haben wir uns in unserem Babyflausch verkrochen, machen nicht viel, genießen die Zweisamkeit. Kuscheln, kuscheln, kuscheln ist angesagt. So wie das Wochenbett sein soll. Eigentlich ist die kleine Madame nur auf die andere Seite meiner Bauchdecke gezogen, an mir dran klebt sie aber immer noch. Ich habe sie eigentlich immer dabei, ich darf zwar mal kurz duschen, aber ansonsten lebt sie jetzt auf mir. Nachts schlafe ich halb sitzend auf einem Kissenthron und die Kleine liegt in Stillposition ins Kissen gekuschelt und schläft an der Brust.

Ja, sie sollen auf dem Rücken schlafen. Macht sie aber nicht. Sie stillt nachts zum Glück. Das Stillen lief leider anfangs nicht so gut. Jetzt aber. Mal links, mal rechts und manchmal ziehe ich sie in die Mitte und sie schläft auf dem Bauch auf meiner Brust. Ich höre da auf mein Gefühl, da kann mir die Kinderärztin so viel empfehlen wie sie will. Mein Kind schläft in meinem Arm. Nur so schläft sie überhaupt, da dann aber auch gerne die ganze Nacht, mit einigen Seitenwechseln. Ich bin so morgens schön ausgeruht und muss wenigstens nicht mit Müdigkeit kämpfen. Wir lassen es langsam angehen, die Maus muss erstmal ankommen und nicht umsonst dauert das Wochenbett 8 Wochen. Wir kuscheln und genießen.

Bald geht es über Weihnachten zu Oma und Opa. Die erste Zugreise, das wird sicher spannend.

Säugling ist ein Fulltime Job

4 Gedanken zu „Wochenbett in einer Co-Elternschaft“

  1. Herzlichen Glückwunsch ! Hat mich sehr gefreut Euch kennenzulernen Dich kennenzulernen, zapp jetzt seit ihr zu Zweit ! Bin gespannt wie es weiter geht. Den Spiegel Artikel habe ich leider auch noch nicht erhalten !? Werde da mal nachhorchen. Liebe Grüße aus Frankfurt, Alina (Fotografin)

    1. Hey Alina!
      Ich habe auch nichts mehr gehört, da ich aber schwer beschäftigt war, habe ich noch nicht nachgefragt. Falls du was hörst, lass es mich wissen. Hat Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten, gerne wieder.
      Liebe Grüße aus Berlin

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